"Motor für Entwicklungen"
Wirtschaftsdialog | 11.12.2015

Als Innovation wird eine „Neuerung“ bezeichnet, die erfolgreich am Markt platziert worden ist. Soweit die Definition. Wirtschaftlich betrachtet dienen Innovationen als Motor für Entwicklungen. Ohne Innovationen kein Vorankommen, also Stillstand. Aus Sicht des Freistaates Sachsen ist es daher unumgänglich: Innovation muss gefördert werden, die Rahmenbedingungen müssen passen. An der Hochschule Mittweida fand Anfang Dezember ein Arbeitstreffen verschiedener Interessensgruppen statt.

Organisiert wurde die Veranstaltung der Staatskanzlei vom Kompetenzzentrum Luft- und Raumfahrttechnik Sachsen/Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit MIKOMI. Ziel war es unter anderem, Lücken zu identifizieren und die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und allen Partnern in Innovationsprozessen zu diskutieren.

Innovationsplattform für Sachsen

Neben viel Mut seien es vor allem die Umfeldbedingungen, die zu dem speziellen Zeitpunkt passen müssen, um Innovationen überhaupt möglich zu machen, so Dr. Jens Albrecht, Leiter Referat 23 Ressortkoordinierung SMWA in der Sächsischen Staatskanzlei. So wurde es sich im Koalitionsvertrag der Sächsischen Staatsregierung zum Auftrag gemacht, eine Innovationsplattform für Sachsen zu schaffen. Diese Innovationsplattform soll potenzielle Projektpartner, insbesondere aus Wirtschaft und Wissenschaft, sowie Netzwerke und Unterstützer zusammen führen, alternative Finanzierungsoptionen aufzeigen und die Erschließung neuer Märkte unterstützen.

 

Fünf Aktionsfelder

Die Region Sachsen ist von einer großen Heterogenität in den Forschungsthemen geprägt. Bettina Voßberg fordert in diesem Zusammenhang Unternehmergeist, Gründerklima und Fehlertoleranz. Ihrer Ansicht nach geht es vor allem um fünf Aktionsfelder in diesem für Innovation wichtigen Transfer-Ökosystems: Finanzen (Geldgeber), Humankapital (Hochschulen und Forschungseinrichtungen) sowie Support und Märkte (Unternehmen und Absatz). Aber auch Kultur (Gründer) und die Politik (Regierung) seien tragende Elemente.

Forschungsstarke Hochschule

Dies tangiere auch die Hochschule Mittweida. Prof. Dr. Gerhard Thiem, Prorektor für Forschung und Entwicklung, unterstrich die Vision der Forschungseinrichtung Hochschule Mittweida: Interdisziplinarität, Praxisnähe und weltweite Vernetzung in Lehre und Forschung seien darin fest verankert. Die Weichen für einen aktiven Wirtschafts-Wissenschafts-Transfer seien durch viele Kooperationen der Hochschulfakultäten mit Unternehmen und auch das MIKOMI – Institut für Mittelstandskooperation Mittweida bereits richtig gestellt.  Hierzu zähle auch, beispielsweise Studienangebote dem  Lifecycle anzupassen. Mit den entsprechenden Weiterbildungsangeboten wolle die forschungsstarke Hochschule Mittweida Brücken bauen, die die Unternehmen in die Lage versetzen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen.

Big Data und die Auswirkungen

Was die Digitalisierung für Unternehmen und Gesellschaft bedeutet führte Christoph Kögler, Head of Innovation der T-Systems Multimedia Solutions GmbH aus: So werden mit dem Internet der Dinge im Jahr 2025 rund eine Billion Objekte verbunden sein und sich das Datenvolumen durch Big Data bis 2020 verfünffachen. Dies habe Auswirkungen auf viele Bereiche in den Unternehmen. Besonders betroffen sei neben den technischen Herausforderungen auch die menschliche Komponente: Personalmanagement, Führung und die Arbeitspolitik.

Strategieansätze entwickeln

Sich all diesen Herausforderungen zu stellen, die Prozesse zu beleuchten und daraus einen Strategieansatz zu entwickeln, war die Aufgabe dieses Arbeitstreffens, dass neben den Vorträgen durch Workshops ergänzt wurde. In den Workshops wurden u.a. folgende Fragen diskutiert: Wie gelingt es, dass Sachsens Industrie und Wissenschaft mehr über die Stärken des anderen zu erfahren und welchen Beitrag könnte eine IT gestützte digitale Plattform leisten? lm Ergebnis soll eine Liste von Anregungen entstehen, was im weiteren Prozess bewegt werden muss, wo es noch Schwachstellen gibt und wie alle Akteure einbezogen werden könnten und was von der Innovationsplattform erwartet wird. Auf Basis dieser Auswertung kann dann darüber entschieden werden, welcher Weg  zur Bündelung  des Innovationspotenziales in Sachsen bezüglicher einer Innovationsplattform  eingeschlagen werden wird.

Redaktion und Fotos: MIKOMI