Pioniere und Zweifler

Der geteilte Weg des Mittelstandes zur KI

Vom Supertool bis hin zur Endzeitvision: Aktuell häufen sich die Berichte über KI, die entweder der einen oder der anderen Seite zuneigen. Gerade Entscheider:innen in Unternehmen stehen vor der Frage, ob KI mehr Chancen oder Risiken birgt. 

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert bereits viele Geschäftsbereiche – von der Produktion über den Kundenservice bis hin zum Marketing. Während einige kleine und mittlere Unternehmen (KMU) KI bereits aktiv einsetzen und damit ihre Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft steigern, stehen andere der Technologie noch mit Skepsis gegenüber. Wir schauen uns die Unterschiede zwischen „Highend“-Nutzern und KI-Verweigerern an und zeigen Ihnen einen konstruktiven Zugang zu KI im Mittelstand. 

Zwei Welten: Highend-Nutzer vs. KI-Skeptiker 

Highend-Nutzer: Die Vorreiter im Mittelstand
Einige KMU haben die Potenziale von KI früh erkannt und gezielt in Technologien wie Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung), Chatbots, automatisierte Buchhaltung oder KI-gestützte Vertriebsanalysen investiert. Diese Unternehmen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: 

  • Eine strategische Offenheit gegenüber neuen Technologien
  • Interne oder externe Kompetenzträger für Datenanalyse und IT
  • Digitale Reife bzw. ein hohes Maß an digitalisierten Prozessen
  • Mut zur Veränderung bestehender Prozesse
     

KI-Skeptiker: Zögern, Ablehnung und Unsicherheit
Auf der anderen Seite gibt es Unternehmen, die sich bewusst gegen den Einsatz von KI entscheiden. Das kann klare rechtliche Gründe haben, da der Einsatz von KI-Modellen, die Daten auf internationalen Servern speichern, nicht erlaubt ist. Aber oft wird KI aus Sorge vor Kontrollverlust, Datenschutzproblemen oder aufgrund fehlenden Verständnisses für den Nutzen abgelehnt. Häufige Gründe sind: 

  • Mangelndes technisches Know-how
  • Fehlender Überblick über Anwendungen
  • Angst vor Arbeitsplatzverlusten
  • Fehlendes Vertrauen in die Technologie
  • Unsicherheit bei der Integration in bestehende Systeme
  • Fehlende Ressourcen (Zeit, Finanzmittel, technische Infrastruktur)
     

Skepsis ist nachvollziehbar, aber nicht alternativlos

Die Zurückhaltung vieler KMU ist nachvollziehbar: Die Einführung von KI ist komplex, insbesondere wenn keine internen Fachkräfte vorhanden sind oder das Tagesgeschäft wenig Raum für strategische Experimente lässt. Bestehende Prozesse müssen analysiert und der Einsatz von Anfang bis Ende durchdacht werden. Denn eine individuelle Arbeitserleichterung durch den Einsatz von bspw. Sprachmodellen spart sicher Zeit, aber ist noch keine Prozessoptimierung. 

Zudem kursieren viele Mythen über KI – von "die Maschine übernimmt alles" bis hin zu "KI ist nur etwas für große Konzerne". Außerdem ist KI nicht für jede Fragestellung in Unternehmen die Lösung.

Auch hier gilt es, genau zu überlegen, warum und wie der Einsatz sinnvoll ist und was das für die Belegschaft bedeutet. 

Doch wer KI pauschal ablehnt, riskiert, mittelfristig an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Denn: Andere Unternehmen setzen KI-Anwendungen bereits ein, um schneller, kostengünstiger und kundenorientierter zu agieren. Hier sind bereits ganze Prozesse mittels KI optimiert.

Wege zur KI 

Mitarbeitende einbeziehen
Die Akzeptanz steigt, wenn Teams frühzeitig einbezogen werden. KI sollte nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung menschlicher Arbeit verstanden werden. Dabei hilft es, Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Rollen im Unternehmen genau anzuschauen und zu definieren, welche Entscheidungen bei den Mitarbeitenden verbleiben. 

Best Practices aus der eigenen Branche
Zu sehen, was für die eigene Arbeit funktionieren kann, ist ungemein hilfreich. Beispiele von vergleichbaren Unternehmen wirken oft überzeugender als allgemeine Argumente. Und Praxisberichte zeigen konkret, wie KI eingesetzt wird und welchen Nutzen sie bringt. 

Kleine Schritte statt großer Würfe
Ein niedrigschwelliger Einstieg, etwa mit KI-gestützten E-Mail-Vorschlägen im Kundenservice, einer Spracheingabe für Chatbots oder automatisierten Rechnungserkennungssystemen, zeigt den praktischen Mehrwert ohne großen Investitionsdruck. Kleine Schritte gehen, ausprobieren, analysieren, anpassen und weiter probieren – so werden große Veränderungen händelbar und skalierbar.  

Fazit: Brücken bauen zwischen Skepsis und Innovation 

Die Nutzung von KI muss kein Entweder-Oder sein. Wir holen Sie genau da ab, wo sie stehen. Denn Künstliche Intelligenz ist kein Selbstzweck. Es ist ein Werkzeug, das sinnvoll und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, um den Mittelstand zukunftsfähig zu machen. Wir unterstützen Sie sowohl  

  • beim Check-In, um Potenziale zu entdecken,  
  • bei der Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeitenden,  
  • bei der Anpassung Ihrer Prozesse,
  • bei der Entwicklung einer KI-Strategie,
  • oder bei der individuellen Qualifikation im Bereich Digital Transformation.
     

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MIKOMI | Hochschule Mittweida

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