Nachbericht zum Wissenslunch: Wandel oder Warten?
Rückblick vom 3. Dezember 2025
Veränderung kostet Zeit, Nerven und oft auch Mut, aber sie ist unvermeidlich. Das machte unser Wissenslunch “Wandel oder Warten? Warum sich Veränderung rechnet” schnell deutlich. Gemeinsam mit Ann-Marie Fröhlich, Nachhaltigkeitsexpertin von MIKOMI, und Organisationsentwickler Felix Held diskutierten wir darüber, wie Unternehmen mit Unsicherheit umgehen können und warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Prozesse neu zu denken.
Felix Held erlebt in seiner Arbeit häufig, dass Organisationen wegen eines bestimmten Problems zu ihm kommen – die Ursache jedoch liegt meist viel tiefer. Denn Strategie, Struktur, Kultur und das Verhalten der Menschen wirken zusammen. Sobald eine dieser Ebenen nicht stimmig ist, bremst das die gesamte Organisation. „Ich kann wahnsinnig effizient viele Jahre auf die falschen Dinge hinarbeiten“, fasste Held pointiert zusammen. Sein Appell: Erst verstehen, dann handeln und Routinen mutig hinterfragen. Oft lassen sich dadurch Ressourcen freilegen, die man im Alltagsgeschäft nicht mehr sieht.
Nachhaltigkeit spielt im Unternehmenskontext eine immer größere Rolle. Gleichzeitig bleibt das Thema durch wechselnde Berichtsanforderungen politisch volatil. Ann-Marie Fröhlich ordnete diesen Spagat ein: Die überarbeitete CSRD und ständig neue Schwellenwerte erschweren die Planungssicherheit. Dennoch empfiehlt es sich für Unternehmen, aktiv zu werden. Denn neben regulatorischen Anforderungen beeinflussen auch Kund:innen, Mitarbeitende und Banken zunehmend, wie ernst Nachhaltigkeit im Unternehmen genommen wird. Warten ist demnach keine geeignete Strategie.
Ein zentrales Thema, das beide Referent:innen immer wieder betonten: Vertrauen. Es entscheidet darüber, ob Veränderung gelingt oder scheitert. Klar formulierte Werte, nachvollziehbare Entscheidungen und eine verlässliche Kommunikation schaffen Stabilität – gerade dann, wenn äußere Faktoren unsicher sind. Held bringt es auf den Punkt: „Da, wo Vertrauen herrscht, muss ich weniger kontrollieren.“
Für Organisationen bedeutet das: Erst wenn die interne Stimmigkeit stimmt, kann Veränderung wirklich Wirkung entfalten. In vielen Unternehmen gibt es motivierte Mitarbeitende, gute Ideen und erste Maßnahmen. Damit wird Veränderung nicht zu einem zusätzlichen Druckfaktor, sondern zu einem gestaltbaren Prozess.
Auf die Kernfrage der Veranstaltung "Wandel oder Warten?" gaben beide Referent:innen eine eindeutige Antwort. Ann-Marie Fröhlich formulierte dies wie folgt: „Wer rastet, der rostet." Felix Held vertritt die Auffassung, dass ein Wandel unvermeidlich ist. Die Frage ist, ob ich selbst aktiv ein Teil davon bin.
Somit ist Veränderung kein Selbstzweck, sondern eine notwendige Voraussetzung, um langfristig widerstandsfähig und konkurrenzfähig zu bleiben.
Ob Nachhaltigkeitsprozess, Teamkultur oder Transformationsvorhaben – wir begleiten Unternehmen dabei, Orientierung zu gewinnen und Veränderung strategisch anzugehen.
