Lernen mal anders

Von Planspiel bis Gamification

Lernen endet nicht mit der Schulzeit. In einer Welt, die sich ständig verändert, gehört lebenslanges Lernen zu den wichtigsten Fähigkeiten im Erwachsenenalter – ob für beruflichen Erfolg, persönliche Entwicklung oder neue Hobbys.
Doch viele verbinden Lernen noch immer mit sturem Pauken und trockenen Fakten. Dabei geht es auch anders: Spielerisches Lernen kombiniert Wissensvermittlung mit Freude, Kreativität und Motivation – und macht den Prozess des Weiterlernens nicht nur effektiver, sondern auch deutlich angenehmer.

Vorteile von spielerischem Lernen 

Motivation mit Gamification
Gamification bedeutet, dass spielerische Elemente wie Punkte, Abzeichen, Belohnungen oder kleine Wettbewerbe in den Arbeits- oder Lernprozess einfließen. Sie geben eine klare Struktur und spürbare Erfolgserlebnisse. Jede abgeschlossene Aufgabe wird so zu einem kleinen Sieg, der die Lust am Weitermachen verstärkt. Statt das Lernen als lästige Pflicht zu empfinden, wird es zu einer spannenden Herausforderung, bei der Fortschritte sichtbar und belohnt werden. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, regelmäßig und langfristig am Ball zu bleiben.

Nachhaltige Merkfähigkeit
Studien zeigen: Informationen, die mit Spaß, Neugier und positiven Emotionen verknüpft sind, werden vom Gehirn nicht nur schneller aufgenommen, sondern auch länger im Langzeitgedächtnis gespeichert. Der Grund: Emotionen aktivieren bestimmte Bereiche im Gehirn, die für die Festigung neuer Inhalte verantwortlich sind. Wenn wir beim Lernen lachen, überrascht werden oder uns über einen Erfolg freuen, entsteht eine stärkere neuronale Verbindung. Spielerische Methoden nutzen diesen Effekt gezielt – etwa durch humorvolle Beispiele, kreative Aufgaben oder interaktive Herausforderungen. So werden Lerninhalte nicht nur verstanden, sondern bleiben auch abrufbar, wenn man sie im Alltag oder im Beruf wirklich braucht.

Förderung von Kreativität
Durch unkonventionelle oder spielerische Lernmethoden wie Rollenspiele, Simulationen, Storytelling oder kreative Problemlösungsübungen werden Denkgewohnheiten bewusst aufgebrochen. Spielerische Elemente regen dazu an, Aufgaben aus ungewohnten Blickwinkeln zu betrachten, neue Kombinationen auszuprobieren und ungewöhnliche Ideen zuzulassen. Dieser Perspektivwechsel fördert die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszudenken – eine Kompetenz, die in der heutigen, sich ständig wandelnden Welt immer wichtiger wird. Im privaten Umfeld kann dies helfen, alltägliche Probleme kreativer zu lösen, im beruflichen Kontext steigert es Innovationskraft, Anpassungsfähigkeit und den Mut, neue Wege zu gehen. Spielerisches Lernen schafft somit einen geschützten Raum, in dem kreative Impulse entstehen und wachsen können.

Stärkung sozialer Kompetenzen
Viele spielerische Lernformen finden in Gruppen statt und schaffen damit eine Atmosphäre, in der Zusammenarbeit, Austausch und gegenseitige Unterstützung ganz selbstverständlich entstehen. Ob beim Lösen einer gemeinsamen Aufgabe, im freundschaftlichen Wettbewerb oder beim kreativen Brainstorming – spielerische Elemente senken Hemmschwellen und erleichtern die Kommunikation zwischen den Teilnehmenden. Dabei entwickeln Erwachsene nicht nur fachliche Fähigkeiten, sondern auch wichtige Soft Skills wie aktives Zuhören, konstruktives Feedbackgeben, Empathie und Konfliktlösung. Durch den lockeren, oft humorvollen Rahmen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das die Motivation steigert und langfristige Lernerfolge unterstützt. So gelingt auch ein generationsübergreifendes Miteinander- und Voneinanderlernen.

 

Beispiele für spielerisches Lernen

  • LEGO® Serious Play® zum gemeinsamen Sichtbarmachen von abstrakten Konzepten, z.B. Wie sieht Respekt aus?
  • Planspiele zum Erleben von Auswirkungen des eigenen Handelns in einem geschützen Rahmen
  • Gamification-Elemente im Lernprozess, z.B. in firmeneigenen Lern-Management-Systemen oder Schulungen
  • Computerspiele als Teambuilding-Event
  • Rollenspiele zur Stärkung der Soft Skills

Wir sehen schon: Spielerisches Lernen kann viele Formen annehmen, von kleinen Gamification-Elementen wie Punktesystemen, Ranglisten oder virtuellen Belohnungen bis hin zu komplexen Serious Games, die reale Herausforderungen in einem simulierten Umfeld abbilden. Während Gamification vor allem Motivation und Engagement steigert, ermöglichen Serious Games wie Planspiele oder Rollenspiele tiefes Eintauchen in praxisnahe Szenarien. Entscheidend für den Lernerfolg ist jedoch nicht nur die Wahl der Methode, sondern auch deren professionelle Begleitung. Durch eine gezielte Moderation wird der Lernprozess strukturiert, und in der anschließenden Reflexion können die Teilnehmenden ihre Erfahrungen einordnen, Erkenntnisse ableiten und auf reale Situationen übertragen. So wird aus Spielspaß nachhaltiges, praxisrelevantes Wissen. Wir unterstützen Sie dabei gern. Let's play!


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MIKOMI | Hochschule Mittweida

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