MIKOMI | Hochschule Mittweida

Unsere Mission

MIKOMI ist das Institut für Mittelstandskooperation an der Hochschule Mittweida. Wir begleiten Unternehmen dabei, Potenziale zu erkennen und zukunftsorientierte Strategien umzusetzen.

Mit Expertise in Nachhaltigkeit, Künstlicher Intelligenz und Personalentwicklung bieten wir individuelle Lösungen, die echten Mehrwert schaffen. Gemeinsam entwickeln wir Ihr Unternehmen weiter und legen die Basis für nachhaltigen Erfolg. 

Unser Ansatz

  • Gezielte Fragen stellen, um Herausforderungen und Chancen zu identifizieren.
  • Prozesse analysieren und optimieren, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
  • Vernetzung kluger Köpfe, um Synergien zu fördern und Innovation voranzutreiben.

Unsere Themen

Aktuelle Veranstaltungen

Nachhaltigkeit rechnet sich

Nachhaltigkeit rechnet sich

Wie Unternehmen mit Klimaschutz Geld sparen und die Zukunft sichern können

Nachhaltigkeit wird in vielen Unternehmen noch immer als teures Zusatzprojekt betrachtet – als Pflicht statt als Chance. Immer deutlicher wird: Wer heute in klimafreundliche und zukunftsorientierte Prozesse investiert, senkt seine Kosten, reduziert Risiken und erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit.

Dieser Beitrag fasst zentrale Erkenntnisse aus zwei Fachvorträgen zusammen, die im Rahmen unseres Master-Studiengangs „Strategische Unternehmensführung“ gehalten wurden. Die Themen: Transformation und der Carbon Footprint in Unternehmen.

 

Klimaschutz senkt Kosten – nicht nur Emissionen

CO₂-Vermeidung ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Die Fakten zeigen:

  • Die Kompensation einer Tonne CO₂ – etwa durch zertifizierte Aufforstungsprojekte – kostet im freiwilligen Markt meist zwischen 10 und 80 Euro.
  • Die Vermeidung derselben Menge durch den Ausbau erneuerbarer Energien kann – je nach Technologie und Standort – deutlich günstiger sein. Laut IPCC liegen die Vermeidungskosten für Windkraft an Land teils unter 10 US-Dollar pro Tonne CO₂.

Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik, Wärmepumpen oder Eisspeicher kann Unternehmen weitgehend unabhängig von Energiepreisschwankungen machen. Unternehmen profitieren dabei durch deutlich geringere Betriebskosten, stabilere Energieversorgung und eine bessere CO₂-Bilanz.

Fazit: Wer Emissionen direkt reduziert, spart oft bares Geld und investiert in eine zukunftsfähige Infrastruktur. Staatliche Förderungen (z. B. durch BAFA oder KfW) unterstützen zusätzlich bei der Umsetzung.

 

Nachhaltige Lieferketten – Pflicht und strategischer Vorteil

Viele Unternehmen beziehen Rohstoffe oder Vorprodukte von Lieferant:innen im In- und Ausland. Wenn dort nicht nachhaltig gewirtschaftet wird, kann das erhebliche Folgen haben, etwa durch Umweltbelastungen, Lieferausfälle oder Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte.

Seit 2023 gilt in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Es verpflichtet große Unternehmen dazu, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihren Lieferketten zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings haben sich CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag (Frühjahr 2025) auf die Abschaffung des Gesetzes geeinigt. Ob es komplett entfällt oder lediglich entschärft wird, ist derzeit offen. Diese rechtliche Unsicherheit stellt viele Unternehmen vor offene Fragen.

Doch auch unabhängig von der gesetzlichen Pflicht lohnt es sich, aktiv zu werden.

Denn: Nachhaltige Lieferketten bieten mehr Stabilität, geringere Ausfallrisiken und stärken das Vertrauen von Kund:innen, Partner:innen und Investor:innen. Laut einem Report des Carbon Disclosure Project von 2024 erkennen jedoch nur 30 % der Unternehmen klimabezogene Risiken in ihrer vorgelagerten Lieferkette, obwohl dort im Schnitt 26-mal mehr Emissionen entstehen als im eigenen Betrieb. Das zeigt: Viele Unternehmen haben noch erheblichen Nachholbedarf bei der Transparenz und Steuerung ihrer Lieferketten.

Fazit: Wer frühzeitig mit Partner:innen zusammenarbeitet, die soziale und ökologische Standards einhalten, verschafft sich langfristig Wettbewerbsvorteile – durch mehr Resilienz, Transparenz und Zukunftssicherheit.

 

Der größte, aber oft vergessene Emissionsbereich

Unternehmen stoßen nicht nur durch den Betrieb ihrer Maschinen CO₂ aus. Man unterscheidet drei Bereiche:

  • Scope 1: direkte Emissionen, die das Unternehmen selbst verursacht, z. B. durch Heizöl, Fuhrpark
  • Scope 2: indirekte Emissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom, Wärme etc.
  • Scope 3: alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Lieferkette, die nicht den Aktivitäten des Unternehmens direkt zuzuordnen sind

Scope 3 umfasst alle indirekten Emissionen, z. B. durch die Herstellung von Rohstoffen, Transporte oder die spätere Nutzung eines Produkts. In der Praxis können diese Emissionen bis zu 80 % der Gesamtbilanz ausmachen.

Warum wird Scope 3 dennoch häufig vernachlässigt? Für den Großteil der deutschen Unternehmen ist die Erfassung von Scope-3-Emissionen bisher nicht verpflichtend – es sei denn, das Unternehmen unterliegt der CSRD-Berichtspflicht oder hat sich freiwillig zur Erfassung entschieden. Hinzu kommt: Die Datenerhebung ist oft aufwendig. Zulieferer liefern nicht immer vollständige Informationen, es müssen Schätzwerte verwendet werden und verlässliche Methoden fehlen vielerorts noch.

Fazit: Wer sich frühzeitig mit Scope 3 befasst, profitiert mehrfach. Unternehmen gewinnen Transparenz über ihre indirekten Klimawirkungen, können Einsparpotenziale entlang der Lieferkette identifizieren, resiliente Partnerschaften aufbauen und ihre strategische Klimaberichterstattung fundiert aufstellen.

 

Kreislaufwirtschaft schafft neue Geschäftschancen

Viele Produkte werden hergestellt, genutzt und dann einfach weggeworfen. Das kostet Rohstoffe und Energie. Besser ist es, Produkte so zu gestalten, dass sie länger halten, repariert oder recycelt werden können. 

Man spricht dabei von Kreislaufwirtschaft. In der EU lag der Anteil wiederverwendeter Materialien im Jahr 2023 bei lediglich 11,8%. (Quelle: Eurostat 2024) Das bedeutet: Fast 90 % der eingesetzten Rohstoffe stammen weiterhin aus Primärquellen – sie werden also nach der Nutzung nicht im Kreislauf gehalten, sondern gehen für die Wirtschaft verloren. 

Durch sogenannte Circular Design Prinzipien können Unternehmen dagegen wirken und ihre Produkte so gestalten, dass sie länger genutzt, repariert oder wiederverwertet werden können. So kann nicht nur Material gespart und die Abfallmenge verringert, sondern auch neue Geschäftsideen entwickelt werden, z. B. Reparaturservice oder Produkt-Leasing.

Ein Praxisbeispiel aus den Vorträgen zeigt, welches Potenzial hier liegt: Gemeinsam mit einem Pharmaunternehmen und der TU Delft wurde untersucht, wie Autoinjektoren – etwa zur Verabreichung von Insulin – in ein zirkuläres System überführt werden könnten. Dabei wurden u. a. Rücknahmelogistik, Demontage, Reinigung und Wiederverwendung betrachtet. Allein in Europa werden jährlich rund 150 Millionen dieser Einwegprodukte genutzt – mit einem CO₂-Ausstoß von etwa 90.000 Tonnen. Durch eine zehnfache Wiederverwendung ließe sich die Hälfte dieser Emissionen einsparen. Das entspricht etwa dem Jahresausstoß einer Kleinstadt. 

Fazit: Mit durchdachtem Produktdesign und kluger Systemintegration lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen.

 

Klimaanpassung schützt vor Millionenverlusten

Extremwetter wie Überschwemmungen, Hitzewellen oder Stürme betreffen auch deutsche Unternehmen zunehmend. Für Unternehmen kann das teuer werden: beschädigte Gebäude, unterbrochene Lieferketten, Produktionsausfälle.

Laut der PwC-Studie Reinventing Supply Chains 2030 sehen über 40 % der befragten Unternehmen die Notwendigkeit, ihre Lieferketten klimafester und ESG-konformer zu gestalten – als Reaktion auf zunehmende Disruptionen durch Klimawandel, geopolitische Krisen und technologische Umbrüche.

Fazit: Ein systematisches Klimarisikomanagement hilft, Standorte, Prozesse und Lieferketten zu sichern, bevor der Schaden entsteht.

 

Nachhaltigkeit sichert die Zukunftsfähigkeit

Junge Fachkräfte, Kundinnen und Kunden sowie Investorinnen und Investoren achten heute verstärkt auf Umwelt- und Sozialkriterien. Unternehmen mit einer aktiven Nachhaltigkeitsstrategie sind attraktiver für Talente, glaubwürdiger am Markt und langfristig wirtschaftlich erfolgreicher.

Laut einer OECD-Analyse (Corporate cost of debt in the low-carbon transition, 2023) profitieren Unternehmen mit guter Umweltperformance – etwa durch niedrige Emissionen oder Investitionen in grüne Technologien – von günstigeren Finanzierungskonditionen, insbesondere in Märkten mit wachsendem Klimapolitikdruck. Nachhaltigkeit wird so zunehmend zu einem handfesten Wettbewerbsvorteil – auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 

Fazit: Nachhaltigkeit ist eine smarte Geschäftsstrategie und sie kann sich rechnen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.

 


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