Dr. oec. Sabine Fischer ist im Bereich Strategie und Geschäftsmodellentwicklung tätig. Sie beschäftigt sich hierbei auch mit Veränderungsprozessen und den Ein- und Auswirkungen auf Mitarbeiter. Sie war unter anderem Filialdirektorin und Prokuristin einer großen deutschen Bank, ist heute geschäftsführende Gesellschafterin eines Consultingunternehmens in Chemnitz, Trainerin und systemischer Coach. Dr. Fischer widmet sich „mit ganzer Leidenschaft der Entwicklung von Unternehmen und deren wichtigstem Wert – den MitarbeiterInnen".

Mit Ihrer Firmenbezeichnung gehen Sie hoch hinaus – Firmament – das Himmelsgewölbe oder Himmelszelt. Was hat es damit auf sich?

Wir begleiten Unternehmen dabei, sich Ziele zu setzen. Dafür müssen sie den notwendigen Weitblick haben. Daher auch unser Name „firmament Consult GmbH“, denn „Sterne zeigen den Weg“ und stehen auch für Qualität. Und die Qualität ist auch unser Anspruch an die Beratung unserer Mandanten.

Da sind wir ja schon mitten im Thema. Kann man denn sagen, dass Changemanagement so etwas wie der Griff nach den Sternen ist – also ein bisschen wie etwas Überirdisches? Oder wie würden Sie das bezeichnen?

Mit überirdisch hat es nichts zu tun. Es geht immer einfach um den Weitblick und die Vision. Und darauf wollen wir auch mit der Firmenbezeichnung hinweisen. Es geht immer um Klarheit und Zukunftsgerichtetheit. Das hat auch immer etwas mit dem Unternehmen und der Unternehmerpersönlichkeit zu tun.

Wie initiieren Sie selbst Changemanagement? Wie vermitteln Sie das bzw. was ist Ihre Art oder Herangehensweise daran?

Geschäftsprozesse verändern sich derzeit sehr rasant. Wir erleben viele Effekte, die durch die  Digitalisierung entstehen und große Fortschritte bringen können. Aber ganz wichtig ist es dabei, den Menschen mitzunehmen. Das ist die wichtigste Kraft. Ich erlebe oft in Unternehmen, dass von der Digitalisierung her eine Automatisierung absolut möglich wäre, aber es hapert am Einfachsten. Es hapert manchmal einfach daran die Mitarbeiter mitzunehmen und genügend einzubinden. Also ein typischer, klassischer Ausgangspunkt für Change. Es ist wichtig den Menschen mitzunehmen und das setzt natürlich sehr hohe Ansprüche an die Führung und die Kommunikation im Unternehmen.

Changemanagement heißt ja so viel wie stetige Anpassung der Unternehmensstrategie, der Unternehmensstruktur, der Handlungen einer Organisation... Das klingt als ob es nie ein Ende gäbe…

Das stimmt, aber wichtig ist einfach nur, dass man als Unternehmer für sein Unternehmen die entsprechende Vision vor Augen hat. Absolute Zielklarheit darüber, was ich erreichen will und was ich am Markt sein will. Das muss ich dann auch entsprechend umsetzen. Wenn ich die Vision habe, können verschiedene Wege zum Ziel führen. Deswegen reden wir heute hier auch gerne von Experimentierräumen, in die Mitarbeiter sich einlassen können, um die bestmöglichen Wege für das Unternehmen zu finden diese Vision dann zu verwirklichen.

Kann man Changemanagement lernen?

Lernen kann man viel. Ich denke, das allerwichtigste ist, dass das Bewusstsein dafür da ist. Das Bewusstsein, dass so ein Changemanagement-Prozess notwendig ist und das auch bedeutet, dass ich alles in Frage stelle – also auch mich und meine Führung, wenn ich Unternehmer bin. Und die entsprechenden Tools kann ich dann dazu nehmen, professionelle Beratung buchen, … Das Wichtigste ist jedoch die Klarheit und das Bewusstsein, dass es notwendig ist und dass ich das will. 

Wie gehen Sie selbst mit Veränderungen um?

Oh, ich setze immer sehr viel auf den Prüfstand. Ich denke mal, ich bin da sehr veränderungswillig eingestellt. Es geht immer um Optimierung und man muss so einige Dinge weglassen. Manchmal sagt man ja, Entscheidungen müssen auch wehtun. Also einfach um sich immer weiter zu professionalisieren, auch in unserer Beratung. 

Wenn Sie eine Debatte über die Notwendigkeit von Changemanagement eröffnen müssten, wie würden Sie in diese einsteigen?

Also ich provozier dann gern. Ich würde dann einfach sagen „Ach, warum wechseln? Es läuft doch noch gut!“ und das mit Beispielen untersetzen. Wenn Unternehmen denken, es läuft gut… – man kann schon an Kodak denken, die ihre Filme hatten und dann hat sich doch die Welt geändert und die Digitalisierung trat ein. So gibt es sehr viele Beispiele. Ich würde einfach mit etwas Provokantem in dieser Richtung einsteigen.

Beim Changemanagement geht es unter anderem um Werte, Motive und Ziele. Sie hatten es eben schon selbst erwähnt, der Mitarbeiter bzw. der Mensch ist auch ein wichtiger Faktor. Kann man ein Unternehmen sozusagen komplett umkrempeln, wenn es notwendig erscheint und das zum Erfolg führen könnte?

Ja, das kann man. Wenn man über die absolute Klarheit und den Willen verfügt, sein Unternehmen notwendigerweise anzupassen. Dann brauch ich einfach die Überzeugungskraft, sicher auch die Fähigkeit der Kommunikation alle Mitarbeiter einzubinden. Bis hin zu dem, dass man sicher auch Entscheidungen treffen muss, wenn etwas eben gar nicht mehr passt – ob Mitarbeiter zum Unternehmen oder Unternehmen zum Mitarbeiter, das ist ja ein beidseitiger Prozess. Es ist möglich. 

 

Interview und Redaktion: Christin Sperling
Produktion: Steve Feige

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