Ein Rückblick zur Veranstaltung
Wirtschaftsdialog | 21. Juni 2013
Die Suche nach dem Jungbrunnen hat bereits Alchemisten im Mittelalter beschäftigt. Auch auf dem zweiten MIKOMI Wirtschaftsdialog stellten sich Biotechnologen, Unternehmer und Studenten die Frage: „Wie können wir unser Leben verlängern?“

Prof. Dr. Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida, warf in seiner Eröffnungsrede aber noch eine andere Frage auf: „Wenn wir denn schon so alt werden, wollen wir dann wirklich noch arbeiten?“. Prof. Dr. Renneberg aus Hongkong, der in seinen Publikationen die Biotechnologie anschaulich erläutert, beantwortete diese Frage mit einem klaren Ja.
Euphorisch beim Herzinfarkt
„Das Geheimnis ist es jung zu sterben, aber lang zu leben“, erklärte der renommierte Biotechnologe in seinem Vortrag. Man müsse sein Leben aktiv gestalten, das sei ein wichtiger Schlüssel zum Erreichen eines hohen Alters. Doch auch aktuelle Fortschritte in der Biotechnologie helfen, die Lebenserwartung zu erhöhen. Prof. Dr. Renneberg berichtete von einem selbstentwickelten Schnell-Test für die Hosentasche, um Herzinfarkte frühzeitig zu erkennen. Der Wissenschaftler musste seine Erfindung selbst ausprobieren, nachdem er eines Abends eine ganze Packung Frischkäse gegessen hatte. „Als ich bei mir einen Herzinfarkt diagnostiziert hatte, war ich total euphorisch, dass meine Erfindung so gut funktioniert hatte“, erzählte er den Besuchern die unglaubliche Geschichte. Besonders fasziniert ist Prof. Renneberg auch von der DNA, die er „Doppelhelix des Lebens“ nannte. „Aus meiner DNA kann man ablesen, dass ich einen Hang zur Nikotinsucht habe, meine Urvorfahren aus Kenia und Israel stammen und ich mehr mit Napoleon verwandt bin, als ich dachte.“ Prof. Dr. Renneberg zog das Fazit, dass mit medizinischem Fortschritt eine Lebenserwartung von 120 ohne Probleme möglich sein wird.
Lebenserwartung ist nicht Maß aller Dinge
Der zweite Referent, Prof. Dr. med. habil. Albrecht Hempel, stellte den Zuschauern dagegen die Frage, welcher von den Anwesenden überhaupt sein 120. Lebensjahr anstrebe. Nur eine einzige Person meldete sich. „Sie werden dann wohl sehr einsam sein“, witzelte Prof. Dr. Hempel. Für ihn ist nicht die Quantität der Jahre, sondern die Lebensqualität entscheidend – hier hält er die Schulmedizin für einen unzureichenden und oft unberechenbaren Ansatz. „Bei mehr als vier Medikamenten ist kein Mediziner auf diesem Planeten mehr in der Lage, genau zu wissen, wie diese zusammen funktionieren.“ Seit 2006 leitet er das Zentrum für Energie- & Umweltmedizin Sachsen, das High-Tech-Medizin mit ganzheitlichen Ansätzen verbindet. Besonders die Analyse von Energieströmen und die Akkupunktur zählen seiner Meinung nach zu den effektivsten Therapiemöglichkeiten.
Der Diplom-Psychologe und studierte Rechtsanwalt Dr. rer. nat. Raimund Ködel gab in seinem Vortrag Unternehmern Tipps im Umgang mit älteren Mitarbeitern auf den Weg. "Die eigene Einstellung zum Alter ist Entscheidungsmaßstab bei der Personalentscheidung.“ Die Unternehmer müssen sich selber mit dem Älterwerden intensiv auseinandersetzen, um ältere Mitarbeiter besser zu integrieren. Dies wird in Zukunft ein immer wichtigerer Erfolgsfaktor. Der MIKOMI-Wirtschaftsdialog hat das Thema deshalb aufgegriffen, um innovative Lösungsimpulse und Forschungsergebnisse aufzuzeigen und eine Diskussion anzustoßen.